/H&B/ Electronic hat umfassende Erfahrungen im Umgang mit filigranen Metalleinlegern und vollautomatischen Fertigungsprozessen. Eine Kernkompetenz ist die Entwicklung und Herstellung von mediendichten Steckverbindungen. Die Bandbreite reicht dabei von staubgeschützten über wasserdichte (Schutzklasse IP69K) bis hin zu öldichten Produkten.
Abbildung 1 (von links nach rechts): Vorbaugruppe, Stecker von /H&B/ mit angespritzter LSR- Dichtung, Kamera zum Einbau im Fahrzeug (Quelle: today, Das Arburg Magazin, Ausgabe 63/2017, Fa. Arburg GmbH + Co.KG)
Wie unsere Kunden von diesem Know-how profitieren, veranschaulicht das Projekt einer Kamera für die Einparkhilfe eines Automobils. /H&B/ fertigt hierfür den 8-poligen Stecker (Abbildung 1, Mitte) zum Anschluss der Kamera an den Kabelbaum des Fahrzeugsteuergeräts.
„Durch die Kameras wird das Einparken zum Kinderspiel“
Hans Böhm | Geschäftsführer
Eine direkt angespritzte Dichtung aus Flüssigsilikon (LSR) schützt die hochwertige Kameraelektronik vor schädlichem Spritzwasser und Staub und sorgt dafür, dass die Einparkhilfe auch unter härtesten Umgebungsbedingungen funktioniert.
Die Herstellung der Stecker erfolgt dabei mehrstufig in einer vollautomatischen Anlage. Im ersten Schritt werden Metallpins in einen zuvor spritzgegossenen Kunststoffkörper montiert. Ein Roboter legt die so entstandene Vorbaugruppe in ein Spritzgießwerkzeug ein, welches sich auf einer Zwei-Komponenten-Drehtischmaschine befindet. Die Herstellung des eigentlichen Steckerkörpers erfolgt in diesem Werkzeug durch Umspritzen der Vorbaugruppe mit einem Thermoplast, bevor auf der gleichen Maschine das direkte Anspritzen der LSR- Dichtung stattfindet.
„Die komplexe Technologie beherrschen wir bestens“
Stephan Schöne | Betriebsleiter
Der vollautomatische Prozess gewährleistet eine stoffschlüssige Verbindung des Dichtelements am Steckverbinder und die Geometrie der Dichtlamellen sorgt für die notwendige Dichtfunktion. Das gewonnene Know-how bei der Verarbeitung von Flüssigsilikon vervollständigt dabei die Möglichkeiten des Mehrkomponentenspritzgusses bei /H&B/.
Eine auf den Spritzgießprozess folgende integrierte und schonende Wärmebehandlung in einem Paternoster-Temperofen über mehrere Stunden verhindert das spätere Ausgasen von unerwünschten Bestandteilen des LSR in das Geräteinnere der Kamera. Zur Kompensation bei Wärmeentwicklung innerhalb der Kamera, erfolgt zudem der Druckausgleich über eine ultraschall-verschweißte Membran am Stecker.
Die vollautomatisierte Fertigungszelle mit einer Mehrkomponentenspritzgießmaschine wird durch ein Traversen-Handling, drei Sechs-Achs-Roboter sowie zwei Prüfzellen zur Durchflussmessung, Kameraprüfung und Reinigung komplettiert. Mittlerweile werden drei dieser vollautomatischen Anlagen im Dauerbetrieb eingesetzt.