Wie bringen KMU die Digitalisierung auf den Shopfloor?

Alle reden von Digitalisierung - bei /H&B/ spüren Digtal Natives interne Digitalisierungspotentiale auf. Den nötigen Einblick dazu haben sie als Auszubildende im zweiten Lehrjahr bei /H&B/. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekts. Außerdem zeigt er auf, wie KMU mit einfachen Mitteln den digitalen Wandel voranbringen können.

 

Warum es notwendig ist, Betriebe zu digitalisieren

Angesichts immer kleinerer Losgrößen und steigendem Kostendruck sind Fertigungsbetriebe auf digitalisierte Prozesse angewiesen, um weiterhin wirtschaftlich zu arbeiten. Doch gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben dafür keine eigene Abteilung - und so geht das Thema Digitalisierung im Betriebsalltag oft unter. Oder das analoge Shopfloor-Management mit Laufzetteln und Listen wird lediglich auf einen Monitor übertragen. Digitalisiert sind Prozesse allerdings erst dann, wenn Daten direkt erfasst und automatisch genutzt werden. Das schafft im Idealfall Freiräume, die Mitarbeiter für qualifizierte Aufgaben nutzen können.

 

Mit Digital Natives die Digitalisierung voranbringen

/H&B/ geht das Thema Digitalisierung strategisch an und nutzt unter anderem das Potenzial seiner Azubis, um geeignete Prozesse zu digitalisieren. Seit Juni 2021 ist der Elektronikbauteil-Spezialist aus dem schwäbischen Deckenpfronn Teil der Digiscouts-Initiative. Mit viel Eigenverantwortung und -initiative setzen Auszubildende dabei eigene Projekte im Betrieb um. Bei /H&B/ besteht das Digiscouts-Team aus vier Azubis und einem dual Studierenden.

Die Digiscouts mit ihrem Ausbildungsleiter

 

Wie werden Abläufe kundenfreundlicher, effizienter oder wirtschaftlicher?

Projektstart war im Juni 2021 mit einem einwöchigen Kick-off. Dabei befassten sich die /H&B/-Digiscouts mit der Ideensuche rund um die Frage: "Wo und wie können wir digitale Lösungen entwickeln, um Abläufe im Unternehmen kundenfreundlicher, effizienter oder wirtschaftlicher zu gestalten?". Seither treffen sie sich jeden Montag, um neue Ideen zu besprechen und die Umsetzung bereits beschlossener Projekte voranzutreiben. Beispielsweise wollen sie Wartungspläne für Maschinen und Anlagen digitalisieren.

 

Die vorhandene IT-Infrastruktur einbeziehen

Da /H&B/ mit rund 300 Mitarbeitern bereits zahlreiche IT-Programme im Einsatz hat, sollten sich die Digiscout-Projekte nahtlos in die vorhandene IT integrieren lassen. Praktischerweise ist auch ein DHBW-Student IT Teil des Digiscouts-Team bei /H&B/, so dass für die Umsetzung der Digitalisierungsprojekte notwendige Programme direkt erstellt werden können.

"Wenn das Projekt weiterhin so erfolgreich läuft, wollen wir die Azubis aus dem 2. Lehrjahr zukünftig jedes Jahr ein solches Digitalisierungs-Projekt intern umsetzen lassen. Es wurden bereits weitere Ideen entwickelt, wie z.B. Ausbildungsinhalte durch die Azubis digital aufbereiten zu lassen oder Imagevideos für die Ausbildungsberufe zu erstellen."

Stephan Schöne | Betriebsleiter bei /H&B/

 

Digiscouts als Win-win-Projekt für alle Beteiligten

Betriebsleiter Schöne ist überzeugt vom Erfolg des Projekts: "Die jungen Menschen waren Feuer und Flamme, entwickelten bereits in der Startwoche enormen Teamgeist und arbeiten fachbereichsübergreifend zusammen". Insgesamt scheint das Projekt ein Gewinn für alle direkt und indirekt Beteiligten, von den Azubis bis hin zu den Kunden des Unternehmens:

  • Digitalisierung verbessert ausgewählte Arbeitsprozesse
  • Motiviert Azubis, ihre Fähigkeiten als Digital Natives einzubringen
  • Auszubildende gewinnen erweiterte Kompetenzen
  • Fachkräfte-Ausbildung wird aufgewertet
  • Innovationskraft im Betrieb nimmt zu
  • Attraktivität als Ausbildungsbetrieb steigt

 

In Stuttgart ziehen RKW, IHK und HWK an einem Strang

Die Idee zum Projekt Digiscouts entstand 2018 beim RKW (Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V.) Kompetenzzentrum, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird. Um das Projekt in der Region Stuttgart umzusetzen, holte das RKW die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Handwerkskammer (HWK) mit ins Boot. Und wie kam /H&B/ zu den Digiscouts? „Die IHK Stuttgart hat mich auf diese Aktion aufmerksam gemacht. Da es zukünftig gilt, in unserem Ausbildungsplan auch die Anforderungen der Digitalisierung stärker zu berücksichtigen, haben wir uns entschieden, dieses Projekt umzusetzen,“ erinnert sich Betriebsleiter Stephan Schöne. /H&B/ ist damit eines von insgesamt zehn Unternehmen in der Region Stuttgart, die das Digiscouts-Projekt aktuell umsetzen. Die Laufzeit beträgt sechs Monate, Ende 2021 sollen die Ergebnisse vorgestellt werden. Das RKW betreut nicht nur die Fachausbilder im Betrieb sondern stellt dem Management ein Tool mit Wissensbausteinen bereit. Außerdem gibt es Digiscout-Coaches, welche die teilnehmenden Betriebe digital und gelegentlich auch vor Ort begleiten.

Sie möchten morgens auch gut gelaunt zur Arbeit? Dann bewerben Sie sich bei /H&B/ – initiativ oder auf eines unserer Stellenangebote.

 

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