Kleines Teil, große Wirkung: Stufenlos einstellbare Rotationsdämpfer glätten abrupte, plötzliche Bewegungen. Damit erhöhen die mechanischen Komponenten auf einfache Weise die Produktqualität – und sind für ein großes Spektrum an Anwendungen interessant.
Handschuhfächer, Förderbänder und aufklappbare Wickeltische haben etwas gemeinsam: ein Bauteil in ihrem Inneren lässt ihre eigentlich schnellen und plötzlichen Bewegungen stetig und langsam ablaufen: ein Rotationsdämpfer. In diesen wartungsfreien, einbaufertigen Teilen befindet sich eine zähe Flüssigkeit. Sie erhöht die Reibung und verlangsamt das bewegte Bauteil. Das schont empfindliche Bestandteile von Baugruppen, verhindert Verschleiß und macht das Endprodukt sicherer, wertiger und komfortabler zu bedienen.
Rotationsdämpfer können unterschiedlich aufgebaut sein, die Unterschiede wirken sich wiederum auf die Qualität des Endprodukts aus. Die meisten auf dem Markt erhältlichen Rotationsdämpfer sind mit fest eingestellten Dämpfungsmomenten ausgestattet. „Das ist für viele Bauteile von der Qualität her nicht genug“, so Jan Bayerbach, Leiter Entwicklung und Konstruktion bei /H&B/ Electronic. „Bei /H&B/ setzen wir deshalb auf einstellbare Rotationsdämpfer.“ Einstellbar – das bedeutet, dass die Dämpfungskraft variabel ist und an sich verändernde Bedingungen angepasst werden kann. Ist beispielsweise die Federkraft hoch, wird stark gedämpft. Bei nachlassender Federkraft nimmt auch die Dämpfung ab. Die Bewegung bleibt stets gleichmäßig und ruckelfrei. Nebenbei gleicht der einstellbare Rotationsdämpfer so auch Fertigungstoleranzen in Baugruppen aus.
„Weil uns die Drehdämpfer am Markt zu ungenau waren, haben wir eine eigene Lösung gebaut: stufenlos einstellbare Rotationsdämpfer. Damit können wir zum Beispiel die Injektionsdauer unseres BETACOMFORT®-Spritzensystems ohne Zwischenstufen auf 2, 3 oder 6 Sekunden einstellen.“
Jan Bayerbach | Leiter Entwicklung & Konstruktion bei /H&B/ Electronic
Abbildung 1: Zeichnung aus der Schutzrechtsanmeldung des Rotationsdämpfers
Der Rotationsdämpfer von /H&B/ ist ein einfaches Mittel, um eine gleichbleibende Bewegung sicherzustellen – und zwar dauerhaft, denn die Dämpfungskraft ist stufenlos einstellbar. Auch kann er, wenn gewünscht, je nach Drehrichtung unterschiedlich stark dämpfen, es gibt keinen Freilauf. Nützlich ist das zum Beispiel bei der Injektionshilfe von /H&B/, mit der sich Patienten medizinische Spritzen einfach selbst injizieren können. Dass die Spritze sich stufenlos gleichmäßig bewegt, macht die Anwendung sicher und komfortabel. Daneben gibt es zahlreiche andere Einsatzmöglichkeiten: So kann die stufenlose Einstellbarkeit Temperaturschwankungen kompensieren, wie sie zum Beispiel durch Dauerbetrieb oder variable Umgebungstemperaturen auftreten.
Längst sind einstellbare Rotationsdämpfer aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken. Besonders gilt das, wenn Qualität eine Rolle spielt. Durch die harmonischen Bewegungsabläufe wirken Endprodukte edler, sind langlebiger und angenehmer zu nutzen. Eingebaut sind die Dämpfer etwa in Gegenständen der Inneneinrichtung wie Hauben, Fächern, Schränken oder Schubladen von hochwertigen Möbelstücken, ebenso in Toiletten mit Absenkautomatik. In Autos sind aufklappbare Mittelarmlehnen oder Becherhalter mit Rotationsdämpfern ausgestattet – diese sorgen auch dafür, dass die Griffe am Fahrzeughimmel beim Loslassen geschmeidig an ihren Platz zurückgleiten. Rotationsdämpfer sieht man nicht, aber sie leisten einen großen Beitrag zur Qualität in der Herstellung und beim Endprodukt.
„Unsere Rotationsdämpfer sind in jedem Industriezweig anwendbar, weil die Einstellbarkeit sie richtig flexibel macht“, erläutert Jan Bayerbach. Die Bauteile tauchen in Klappen und Deckeln von Kopierern, in der Lebensmittelbranche, der Schifffahrt, der Elektro- oder Unterhaltungstechnik oder eben der Medizintechnik auf, wie bei den Injektionshilfen von /H&B/. Bei Förderbändern dämpfen sie die Bewegung entsprechend des Gewichts des geförderten Materials. Selbst in der klassischen Blechfertigung gibt es Einsatzzwecke: Werden beispielsweise Metallbänder beim Stanzen aufgespult, passen Dämpfer die Spannung so an, dass schonende Zwischenlagen aus Papier sauber mit aufgerollt werden – die Dämpfungskraft kann bei /H&B/ über den Dämpfungsweg verändert werden. Dämpfungsmomente, Größe und Ausführung sind variierbar.
Abbildung 2: Weiterentwicklung des einstellbaren Rotationsdämpfers für Sonderanwendungen
Der einstellbare Rotationsdämpfer ist eines der Lieblingsprodukte von Hans Böhm, Geschäftsführer von /H&B/. „Wenn ein so kleines Produkt einen so großen Unterschied macht, sind meistens zunächst die Ingenieure begeistert“, so Böhm. „Am Ende überzeugt der Rotationsdämpfer aber vor allem, weil er Verschleiß verhindert und die Produkte so viel wertiger macht.“
Möchten Sie einstellbare Rotationsdämpfer auch in Ihren Baugruppen nutzen? Sprechen Sie mit den Experten von /H&B/ – Sie erreichen uns am besten per Mail: entwicklung@h-und-b.de.